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III. DAMPFSCHIFFE. XIX eine Anzahl von Mittelmeerhäfen in bestimmter, alljährlich wech-
selnder
Reihenfolge an.

Fahrpläne enthalten u. das deutsche Reichskursbuch und der
vierteljährlich erscheinende Captain, Kursbuch der Passagierdampfer-
linien
aller Meere (Berlin, 1 M).

Während der Hauptreisezeit (nach Ägypten Januar und Februar, im
übrigen Mittelmeer März und April, von Algerien nach Frankreich auch
im Mai und Juni) ist auf den Hauptlinien frühzeitige Bestellung der
Fahrkarten dringend anzuraten, da die besseren Außenkabinen in
der Mitte des Schiffes oft schon 4-6 Wochen vor der Abfahrt vergriffen
sind. Rundreisehefte und Rückfahrkarten geben bei verspäteter Anmel-
dung
keinerlei Anrecht auf Beförderung. Die Preisermäßigung für Rück-
fahrkarten
ist bei den meisten Reedereien gering.

Großes Gepäck, das an Bord in die Gepäckräume verstaut wird,
muß spätestens 1-2 Tage vor der Abfahrt an die Gepäckabteilung, in
Zwischenhäfen an die Agentur der Gesellschaft abgeliefert werden; bei
der Zusendung als Frachtgut sind im Frachtbrief der Name des Dampfers,
das Datum der Abfahrt, sowie Name und Platznummer des Reisenden
anzugeben. In den Kabinen sind nur flache Handkoffer und Handtaschen
unterzubringen. Da man mit großen Koffern viele Scherereien, Zeitverlust
und unverhältnismäßige Mehrkosten hat, werden sich einzelne Reisende
auf die Mitnahme von 1-2 Kabinenkoffern beschränken. In den Hafen-
plätzen
halte man seine Kabine stets sorgfältig verschlossen und lasse auch
keine Reiseeffekten unbeaufsichtigt auf dem Promenadendeck liegen.

Die Ein- und Ausschiffung erfolgt in vielen Hafenplätzen durch
Boote. Die Reisenden sind hier schutzlos der Willkür der Bootsführer
ausgesetzt, die besonders bei bewegter See trotz der Tarife manchmal
maßlose Forderungen stellen. Man betrete nie ein Boot ohne genaue
Abmachungen über die Beförderung einschl. des Gepäcks und zahle
keinesfalls, bevor man sich mit allem Gepäck an Bord oder an Land
befindet. Kleines Gepäck lasse man nicht aus den Händen.

Die Verpflegung an Bord ist namentlich bei den deutschen Ge-
sellschaften
gut und reichlich. Bei der Austro-Americana, den franzö-
sischen
und italienischen Gesellschaften ist auch der Wein im Fahrpreis
einbegriffen. Frühstückszeit meist 8-10 Uhr. Die anderen Mahlzeiten
(Gabelfrühstück um 1, auf ausländischen Dampfern oft schon um 10 oder
11 Uhr, Hauptmahlzeit um 6 oder 7 Uhr) werden, unter dem Vorsitz des
Kapitäns, gemeinsam eingenommen. Auf den deutschen und englischen
Dampfern erscheint man bei der Hauptmahlzeit, ebenso wie in feineren,
nach englischer Art geführten Hotels, vielfach in Gesellschaftstoilette
(für Herren schwarzer Rock oder Smoking).

Zu Trinkgeldern ist namentlich auf den großen überseeischen
Dampfern bei der großen Zahl der Angestellten (Kellner, Stewards; Ste-
wardess
für Damen) reichlich Gelegenheit. Man bringe hier die Ansätze
eines Hotels ersten Ranges in Anschlag; außer dem Oberkellner (Ober-
steward
), dem Tisch- und Zimmerkellner bedenke man nur die Kellner,
deren Dienste man etwa besonders in Anspruch genommen hat. Auf den
deutschen Dampfern zirkuliert außerdem bisweilen eine Liste für die aus
Kellnern bestehende Schiffskapelle. Auf Nebenlinien haben die kleineren
ausländischen Dampfer oft nur einen einzigen Kellner. Als Trinkgeld
genügt hier für den einzelnen Reisenden täglich 1 fr.; dazu bei arger
Seekrankheit eine kleine Extravergütung.

Der Schiffsarzt leistet bei Erkrankung unentgeltlich Beistand, darf
aber auch ein Honorar in Empfang nehmen (man kann um eine Rechnung
bitten). Die Arzneien sind frei. Die größeren Dampfer haben eine An-
zahl
Badezimmer, die den Fahrgästen in der Reihenfolge der Anmeldung
unentgeltlich zur Verfügung stehen. Sehr angenehm ist bei längeren
Fahrten für den Aufenthalt auf Deck der Besitz eines eigenen Liege-
stuhls
,
den man mitbringt oder auch an Bord vom Obersteward mietet.